Kurzarbeit mit UDO: einfach, digital und kostenlos
Die Corona-Krise bringt besonders kleine Betriebe plötzlich in wirtschaftliche Schieflage. Aufträge fallen weg und Mitarbeiter können nicht mehr in vollem Maße ausgelastet werden. Um Angestellte nicht entlassen zu müssen, hat der Gesetzgeber den Zugang zu Kurzarbeitergeld (Kug) vereinfacht. Doch die Beantragung ist kompliziert und fordert viel Fachwissen von den Arbeitgebern. An diesem Punkt kommt UDO ins Spiel: Der Chatbot entstand im Rahmen des Hackathons #WirVsVirus der Bundesregierung. Er unterstützt Unternehmen dabei, unkompliziert und transparent Kurzarbeitergeld zu erhalten.
Wer ist UDO?
UDO ist ein Chatbot, der Arbeitgeber digital durch den Prozess der Kurzarbeit führt. Das kostenlose Angebot ist seit dem 22. März 2020 auf kurzarbeit-einfach.de verfügbar. Neben wichtigen Hintergrundinformationen zur Kurzarbeit können betroffene Unternehmen direkt auf der Internetseite den Arbeitsausfall anzeigen (Formular Kug 101). Der Chatbot führt den Antragsteller dazu durch einen vereinfachten Fragenkatalog auf Basis des notwendigen Formulars für die Bundesagentur für Arbeit (BA). UDO überträgt die Informationen direkt in das BA-Formular und unterstützt die Antragsteller bei der Übermittlung an die Behörde. Ab Juli wird UDO auf der Website auch bei der Beantragung des Kurzarbeitergeldes (Formular Kug 107) und der monatlichen Dokumentation des Arbeitsausfalls (Formular Kug 108) unterstützen.
Wem hilft UDO?
UDO richtet sich an alle Betriebe, die aufgrund der Coronakrise für ihre Angestellten Kurzarbeiten anmelden müssen. Vom Handwerker bis zur Gastronomin, vom Friseur bis zum Laden um die Ecke – UDO hilft bei der einfachen und unkomplizierten Beantragung von Kurzarbeit. Damit kleine und mittlere Unternehmen auch in Zukunft weiter das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden können und Arbeitnehmer auch nach der Krise noch einen Job haben!
Bisher wurde UDO von rund zweitausend Unternehmen genutzt. Von ihnen hat mehr als die Hälfte nach eigenen Angaben maximal fünf Mitarbeiter. Ein Drittel der Unternehmen hat bis zu 20 Mitarbeiter. Dabei kamen die meisten Unternehmen aus der Hotellerie und Gastronomie (12,5%). Jeder zehnte Betrieb stammt aus dem Gesundheitswesen. Sieben Prozent entfallen auf den Einzelhandel, Handwerker und Baugewerbe machen jeweils sechs Prozent aus.
Die Geschichte von UDO
UDO wurde im Rahmen von #WirVsVirus aus der Taufe gehoben – dem weltweit größten Hackathon, der von der Bundesregierung zu Beginn der Coronakrise initiiert wurde. Insgesamt 28.361 kluge Köpfe aus den Bereichen Computertechnik, Programmierung und Marketing tüftelten in nur 48 Stunden an kreativen Lösungen für die vielfältigen Herausforderungen durch Covid19. So wurden 1.500 Lösungen entwickelt. Eine Fachjury kürte UDO als eines der 20 Top-Projekte des Hackathons, da UDO zum Ende des Hackathons als fertige Lösung verfügbar war, die bereits von ersten Unternehmen genutzt wurde.
Aufnahme in das Solution Builder Programm des Bundeskanzleramts
Der Solution Builder ist Teil des #WirVsVirus Umsetzungsprogrammes unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramtes und versteht sich als intensives Förderprogramm für zehn ausgewählte Projekte, denen das größte Potential und die höchste Dringlichkeit attestiert wurden. Gemeinsam mit weiteren Umsetzungspartnern gewährleistet der Solution Builder von Mai bis Mitte Juli 2020 eine umfassende und individualisierte Zusammenarbeit mit dem Ziel, bestmögliche Lösungen für spezifische Probleme der Coronakrise zu entwickeln.
Wer steckt hinter UDO?
Das Team besteht aus 17 Personen – Experten für Arbeitsrecht und Zusammenarbeit mit Behörden, Programmierern, Grafikern, Projektmanagern sowie Fachleuten für Marketing und Kommunikation. In ganz Deutschland verteilt arbeiten sie digital und remote an UDO. Viele der Teammitglieder sind sich nie persönlich begegnet. Die kreativen Köpfe arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich für UDO mit dem Ziel, großen und kleinen Unternehmen in Deutschland durch die Krise zu helfen. Auch die Bundesagentur für Arbeit unterstützt das Projekt. So sind die Fragen und Antwortmöglichkeiten von UDO fachlich mit der Behörde abgestimmt. Außerdem informiert die Bundesagentur für Arbeit auf der eigenen Internetseite über UDO.
- Anna Mantel
- Bastian Ulke
- Carsten Brenken
- Florian Dahlhausen
- Frederik Born
- Jan Peiniger
- Jana Grosse
- Jens Frahne
- Julian Richter
- Julian Schönbeck
- Leonie Weber
- Maria Tsioka
- Mia-Malaika Lange
- Nadja Feder
- Ramona Rapp
- Sarah Spörhase
Wir bedanken uns auch bei Anne Deremetz, Aline Kirchhoff, Feli, Cornelia Hübner, Fréderic von Nerée, Leonie Vierck für Ihre Unterstützung während und nach dem #WirvsVirus Hackathon.